Einwegkameras bei der Hochzeitsfeier – die ToDo Liste für den Fotoapparat


Ok, ehrlich gesagt, werden die Einwegkameras auf Hochzeiten immer weniger. Für alle, die jetzt nicht einmal mehr wissen, wovon ich rede: Eine Zeit lang war es Trend, analoge Einwegkameras bei Hochzeitstafeln zu verteilen, damit die Gäste selbst Fotos machen können. In den Kameras befindet sich ein klassischer Film für bis zu 32 Fotos, der dann vom Hochzeitspaar zur Entwicklung geschickt wird. So erhält das Brautpaar bereits kurz nach der Hochzeit die ersten Fotos ohne sie aufwendig bei allen Verwandten und Bekannten anzusehen und nachzubestellen.

Doch mittlerweile ist der Trend für Einwegkameras bei Hochzeiten fast schon wieder vorbei. Immerhin hat heutzutage fast jeder Hochzeitsgast ein Smartphone mit viel Speicherplatz und einen Messenger Dienst über den diese Fotos schnell auf ein Smartphone des Brautpaares gesendet werden kann. Das macht die Fotografie digital, umfangreich und schnell. Schlechte Fotos können einfach wieder gelöscht werden. Gute Szenen können 100 mal fotografiert werden, bis endlich ein gutes dabei ist. Was macht das schon. Anders als bei Einwegkameras wird bei Smartphones kein Film verbraucht.



Also sieht man immer seltener Einwegkameras bei Hochzeiten. Wenn doch, dann werden sie hauptsächlich von den Gästen verwendet, die kein Smartphone haben, den Kindern. Diese sind ganz begeistert davon, Fotos machen zu dürfen, ohne dass ein nervöser Erwachsener daneben steht und um sein Smartphone fürchtet. Trotzdem hat sich ein Problem entwickelt. Alle Kinder fotografieren immer das selbe, nämlich die schönste Frau des Abends, die Braut in ihrem Prinzessinnenkleid. Mir selbst wäre das nicht aufgefallen, da ich selbst beschäftigt bin die schönsten Momente einzufangen. Allerdings hat mir eine Braut im Nachhinein erzählt, dass sie nun 100 Fotos von sich oder von ihrem Kleid hat.

Um dem entgegen zu wirken, kann man eine Liste schreiben. Diese Liste gibt man am Besten direkt zur Einwegkamera. Auf dieser Liste bittet ihr den Benutzer der Einwegkamera darum, bestimmte Motive zu fotografieren. Dies Aufgabenstellung kommt bei den Kindern immer sehr gut an. Kinder mögen es, wenn man ihnen Aufgaben gibt, sie wollen beschäftigt werden und sich wichtig fühlen dürfen. So wird eifrig an der Abarbeitung der Liste gearbeitet. Es hat sich auch noch nie ein Kind geschämt, bei manchen Punkten der Liste bei Oma, Opa, Tante, Onkel oder den Eltern nachzufragen. Es sind immer wieder schöne Aufnahmen, wenn auf einmal jung und alt gemeinsam auf die Suche nach dem besten Fotomotiv gehen. So eine Liste zu den Einwegkameras schafft Verbundenheit. Es beschäftigt die Kinder und es beschäftigt die Erwachsenen. Auf einmal herrscht eine Dynamik und ein Miteinander – auch unter den Leuten die aus gesundheitlichen Gründen eher am Tisch sitzen bleiben. Denn Punkte wie: Fotografiere den ältesten Mann oder die Dame mit der schönsten Frisur bleiben nicht lange geheim. Einmal habe ich erlebt, dass ein Bub von einem älteren Herrn gefragt wurde, wieso er ihn fotografiert. Mit der Liste in der Hand wurde die Frage schnell beantwortet und der ältere Herr fand die Aufgabenstellung so interessant, dass er dem jungen prompt assistierte. 

 
So einfach Aufgabenstellungen die die Gäste tun können aber nicht müssen sind immer eine gute Idee zum Aufpeppen des Hochzeitstisches. Denn die Einwegkameras stehen für gewöhnlich am Tisch. Oft zwei drei Stück im Umkreis der Blumendeko, sodass sich diejenigen die Kameras nehmen können, die wollen. Um die Kameras nach der Hochzeitsfeier nicht mühsam einsammeln zu müssen, wäre es von Vorteil eine schöne dekorierte Einwurfbox in der Nähe des Geschenktisches oder des Fingerprintbildes aufzustellen. Dazu eine Aufschrift oder Hinweistafel die sagt, dass man hier bitte die ausfotografierten Kameras einwerfen soll, damit das Brautpaar die Fotos nach der Hochzeit entwickeln lassen kann. Falls die Kinder ihre Werke nach der Hochzeit sehen wollen, könnt ihr noch einen Stift dazu legen, damit sie vor dem Einwurf ihren Namen auf die Kamera schreiben. So kann das Brautpaar die Fotos nach der Hochzeit zuordnen und den Kindern zeigen, falls diese danach fragen oder sogar ein Fotoabend organisiert wird.

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