Wieso ich keine Drohnenflüge bei Hochzeiten mache

Seit ein paar Jahren herrscht ein regelrechter Hype um Kameradrohnen. Jeder der auf Technik steht, muss unbedingt eine Drohne haben. Ich persönlich habe keine Drohen. Ich bin eine von denen , die sich im Vorfeld lange informieren. So habe ich die Entwicklung der Drohnenfilmerei in den letzten Jahren regelmäßig beobachtet. Sowohl was Technik und Einsatzgebiete betrifft, als auch die rechtlichen Grundlagen. Mit dem Schluss, dass ich noch immer keine Drohne habe. Was heuer bei einer Location sogar für Sympathiepunkte gesorgt hat.


Bei dieser Location handelt es sich um ein weitläufiges Schloss, bei dem sowohl Trauung als auch Feier stattfinden können. Dort wollte man mir gerade eindrücklich erklären, dass Drohnen auf ihrer Anlage nicht erwünscht sind, als ich ganz entspannt antwortete, dass ich sowieso nicht mit Drohnen bei Hochzeiten arbeite. Daraufhin entstand ein nettes Gespräch darüber, wieso wir Drohnen bei Hochzeiten nicht mögen. Die Gründe dagegen sind wie folgt:

  • Die Drohnen sind viel zu laut. Viele Brautleute haben im Vorfeld keine Erfahrung mit Drohnen. Wenn sie dann bei der Hochzeit in Einsatz kommt, kann das Geräusch stark irritieren und stören. Kameradrohnen klingen genau so, wie Modellautos, nur in der Luft. Beim Einsatz kann man kurz glauben, dass eine riesige Hornisse auf die Hochzeitsgesellschaft zusteuert. Noch dazu muss man bedenken, dass sich nur wenige Aufnahmen für die Drohne eignen . Eine davon ist der Einzug der Braut bei einer Open Air Hochzeit. Aber einmal ganz ehrlich, wollen Sie als Braut unter dem Geräusch einer Riesenhornisse zum Altar schreiten?
  • Der zweite Grund gegen Drohnen bei der Hochzeit ist der Aufwand. Der steht einfach nicht für die maximal 2 Minuten Filmmaterial, die von den Drohnenaufnahmen letztendlich verwendet werden. Denn bei einem Drohneneinsatz müssen mindestens zwei Kameraleute anwesend sein. Ein Kameramann alleine kann nicht gleichzeitig Boden- und Luftaufnahmen zaubern. Dazwischen ist die Zeit in der Kamera weggelegt, Drohne vorbereitet und gestartet wird. In dieser Zeit gibt es gar keine Aufnahmen der Hochzeit. Also – müssen sie als Brautpaar schon einmal für zwei Kameraleute bezahlen, nur damit die Drohne fliegt. Und am Ende ergeben die Drohnenaufnahmen die wenigsten Filmminuten in Ihrem Hochzeitsvideo.
  • Denn die Möglichkeiten für Drohnenaufnahmen sind sehr begrenzt. Zu allererst muss die Hochzeit im Freien stattfinden. Dann kann mit der Drohne gerne die gesamte Location überflogen werden. Das ist eine schöne Aufnahme, das gebe ich zu.
    Bei der Trauung eignen sich dann Einzug und Auszug der Brautleute. Aber wie schon erwähnt, die Geräuschkulisse ist nicht besonders geeignet für eine Trauung. Außerdem haben die meisten Locations ihren Trauungsbereich so hergerichtet, dass die Brautleute bei Sonnenschein im Schatten sind. Entweder mit Hilfe von Schrimen, Zelten oder von großen Bäumen. Eher ungeeignet für Drohnenaufnahmen, da es keine freie Sicht gibt.
    Beim darauffolgenden Fotoshooting ergibt sich eine schöne Drohnenaufnahme, wenn das Brautpaar Hand in Hand einen großflächigen Acker oder eine Wiese entlang geht. Als Symbol für den gemeinsamen Weg in die Zukunft. Ich gebe zu, wieder eine tolle Aufnahme, macht ihm Hochzeitsvideo aber keine 10 Sekunden aus. Bei der Agape die Menge zu überfliegen ist ebenfalls eine gute Idee, aber oft schlecht in der Umsetzung. Denn bei der Agape suchen meist alle Gäste schattige Plätze unter Bäumen, Vordächern oder Schirmen. Die Sicht ist dadurch schon wieder verstellt. Also war's das wohl, für schöne Drohnenaufnahmen. Was daraus resultiert: Eine schöne Aufnahme der Location und das Brautpaar, das Hand in Hand spaziert – in Summe wohl 20 – 30 Sekunden.

Zusammengefasst werde ich auch weiterhin keine Drohnenflüge bei Hochzeiten starten. Es sei denn, dass Brautpaar will es unbedingt. Dann können wir gerne noch einmal persönlich darüber reden.

(Das Gruppenbild ist übrigens aus einem Feuerwehrkran fotografiert.)

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