Ein Hoch dem Brautpaar


Wer in den Hochzeitsmonaten Mai bis September in ländlichen Gegenden Niederösterreichs unterwegs ist, sieht öfters wunderschön verzierte Haustore und Garteneingänge. Darauf zu lesen steht: Ein Hoch dem Brautpaar. Klar, hier wird geheiratet. Ich freue mich jedesmal wenn ich so einen Schwibbogen sehe - oder heißt das Schwiebogen ... oder Schwelbogen ... oder ...
Alleine in meinem Bekanntenkreis gibt es viele verschiedene Bennennungen für diese verzierten Bögen. Diese haben sich durch verschiedene Dialekte verbreitet. Fest steht jedoch, er heißt im Hochdeutsch Schwibbogen, nach einem Begriff aus der Architektur der sich von Schwebebogen ableitet und einen Eingang mit waagrechten Bogen bezeichnet.
 Diese Bezeichnung ist nur logisch, wenn man sich so einen Schwibbogen genauer ansieht. Die Aufschrift ist auf einem waagrechten Schild, er wird vor einem Eingang/Ausgang aufgestellt und ist nicht fix befestigt, damit er später wieder entfernt werden kann. Er „schwebt“ also vor dem Haus der Bald-Vermählten oder auch dem Elternhaus der Braut. So sieht jeder gleich, dass hier eine Hochzeit gefeiert wird.
Üblicherweise wird der Schwibbogen am Vortag der Hochzeit aufgestellt. Die Aufputzer sind entweder die Nachbarn, Freunde oder die Dorfjugend. Danach werden die fleißigen Freunde zum Dank mit einer Jause verköstigt. Immerhin, soll so ein Schwibbogen dem Brautpaar Glück bringen.
Mit seinem Schmuck aus Tannenreisig, (Papier-)Rosen und Papierschleifen macht er außerdem ein wunderschönes Bild beim Auszug zur Kirche. Doch aufgepasst, die Anzahl der Papierschleifen sollten dem Alter der Braut entsprechen. Deswegen wäre es besser, dass nicht zu viele Schleifen angebunden werden.
Letztens hatte ich eine Hochzeit mit einer etwas betagteren Dorfjugend. Denn ein paar Erwachsene machten es sich zur Aufgabe, den wenigen interessierte Jugendliche die Bräuche bei Hochzeiten näher zu bringen. Anscheinend war die Hochzeit in einer niederösterreichischen Gegend, wo die Bräuche schön langsam verschwinden. Im Laufe der Hochzeit wurde ich sogar gefragt, ob ich Schwibbogen kenne und es ihn in unserer Gegend noch gibt. Ehrlich gesagt, sind die Hochzeiten mit Schwibbogen schon stark in der Unterzahl. Was wirklich schade ist.

Hooray to the bridal pair

During summer in lower Austria you can often see beautiful arches in front of some houses. The arches are made of brushwood and paper roses. At the top there is a sign that says "Ein Hoch dem Brautpaar" which means a hooray to the bridal pair. The arch shows that someone from that house is getting married saturday or the last weekend. We call this arches Schwibbogen.
The tradition says that it should be made by the young adults of the hometown of the bridal pair, or by the neighbors. But a Schwibbogen is always a present to the bridal pair which wishes them luck on their way to the marriage. The arches gets put up on the day before the wedding. Afterwards, the one of the bridal pair who lives in the house offers the people who put up the arch something to eat and to drink.
The last weekend I worked at a wedding, were the Schwibbogen was put up by some adults who took the young adults who were interesseted in traditions. At the wedding one of them asked me if I saw a Schwibbogen before. Because the wedding was in a region of lower Austria, were the tradition of the Schwibbogen is going to die. I really have to say, I often see Schwibbogen, but it is not the same number it was some years before. There are less weddings with a Schwibbogen than without. But I think it's a nice tradition and I love to see them on my way to work!
But there is one think that should be recognized - the tradition says, that there are as much paper roses on the Schwibbogen as the bride counts ages. So be careful, though they look nice, too many paper roses can offend the bride!

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