Warum ein Brautkleid mit Bustierschnitt einen gewissen Handgriff auslöst


Heute geht es wieder um das Thema Brautkleid. Vor allem das Kleid ohne Träger im Bustier Schnitt. Ein Trend, den meine Oma so gar nicht gut heißt. In er Kirsche hält man die Schultern bedeckt, heißt es bei der Generation 80+.

Ich selbst mag den Trend nicht, weil er nicht bequem ist. Optisch ist ein Kleid im Bustier Schnitt wunderschön, keine Frage. Im Brautsalon vor dem Spiegel gibt es keine andere Antwort, außer Wow. Doch dabei denkt keine Braut daran, dass eine Hochzeitsfeier ganz schön lange dauert und viel von der Braut und ihrem Kleid abverlangt.



Früh aufstehen, Visagistin, Frisörin, die Nervosität und dann kommt erst das Kleid. Essen war bis dahin meist noch kein Thema. Also ist die Braut bereits etwas schlanker als bei der letzten Anprobe. Somit sitzt das Kleid nicht mehr komplett eng. Ok, bei der Anprobe wird das Kleid oft enger gesteckt, da gute Brautmodesalons das Problem der Gewichtsabnahme in den letzten Tagen vor der Hochzeit kennen. Trotzdem wird die Braut am Tag der Trauung durch Aufregung, fehlendem Essen und viel Bewegung noch einen Tick schmäler. Ein Bustierkleid verzeiht das nicht.
Ist das Kleid zum Schnüren, kann man es am Tag der Hochzeitsfeier wenigstens noch etwas enger schnüren. Doch dann kommt der Weg zur Kirche und zum Altar. Spätestens dort sitzt die Braut. Beim sitzen zieht sich das Kleid unweigerlich ein kleines Stück hinunter. Während der Trauung muss die Braut ein paar Mal aufstehen und in der Kirche sogar zeitweise knien. Danach setzt sie sich wieder hin. Jedes Mal zieht sich das Kleid ein kleines Stück hinunter. Dank der fehlenden Träger zieht sich ein Bustierkleid beim Aufstehen nicht wieder von selbst hinauf. Es bleibt dort, wo es bereits hingerutscht ist. Dadurch ist die Agape oft der erste Moment um das runter rutschende Kleid zu richten. Jetzt kommen wir hier auch zum ersten Mal zum eigentlichen Thema dieses Blogbeitrags, dem Handgriff. 


Letztens erst habe ich auf Instagram eine Braut entdeckt, die darüber jammerte, dass sie dank des Handgriffs ein paar unbrauchbare Hochzeitsfotos hat. Etliche andere Bräute kommentierten darunter, dass es ihnen genau so ging. Wenn ich, als Hochzeitsfilmerin, diesen Handgriff sehen, denke ich mir nur „ja eh“, er überrascht mich einfach nicht mehr. Musste ich doch schon öfter Szenen kürzen oder komplett kübeln, nur wegen dem Handgriff. Besonders nach turbulenten Hochzeitsspielen wird er eingesetzt. Obwohl es diesen Handgriff nur bei Bustierkleidern gibt. Außer letztens – aber dazu mehr am Schluss dieses Beitrags. Jetzt einmal: „Was ist der Handgriff?“
Er geht so: „Die Braut nimmt beide Hände, legt sie großflächig auf ihre Brüste und schiebt das Hochzeitskleid nach oben.“

Das passiert unbewusst, aus der Angst heraus, plötzlich oben ohne vor seinen Gästen zu stehen. Denn das geschieht wahrscheinlich ohne diesem Handgriff. Spätestens nach aufregenden Hochzeitsspielen oder wenn die Musik so mitreißend ist, dass die Braut tanzend beide Arme in die Höhe reißt. Dann kommt der Handgriff sofort in der Sekunde danach.

Deswegen bin ich dafür, dass man bereits beim Kleiderkauf für Bewegung sorgt. 
  • Dreht euch, als ob ihr tanzen würdet – berücksichtigt auch die Armhaltung beim Paartanz. Auch dabei rutscht das Kleid gerne. 
  • Bückt euch, wie wenn ihr die Gratulation des kleinsten Hochzeitsgasts entgegennehmt. 
  • Setzt euch hin, macht ein paar Schritte. Ist das Kleid so schwer, dass es nachgezogen werden muss, zieht es sich natürlich ebenfalls vorne hinunter. 
  • Zu guter Letzt reißt die Hände in die Höhe und hüpft ein bisschen, als ob ihr das Fliegerlied tanzt. 
Fühlt ihr euch nach all dem noch immer wohl in dem Kleid, ohne den Handgriff zu benötigen könnt ihr das Kleid gerne kaufen. Ihr könnt es sowieso gerne kaufen, wenn es euch gefällt. Doch bedenkt einfach das lästige Runterrutschen des Bustieroberteils. 


Jetzt aber zurück zu letztens – ich habe euch weiter oben versprochen, das kommt am Schluss. Letztens hatte ich eine Braut mit einem Bustierkleid, die nie den Handgriff benötigte. Wie das funktioniert? Nein, nicht mit Klebestreifen, die stehen ein ganztägige Hochzeitsfeier und ein Kleid mit mehreren Kilogramm Eigengewicht auch nicht durch. Die Lösung des Problems ist eine einzige: Das Kleid muss von selbst stehen. Kennzeichen dafür sind Folgende:
Das Bustier ist verstärkt und wird durch ein qualitativ hochwertiges Fischgrätkorsett unterstützt. Dazu eine enge Taille die auf der Hüfte und nicht hinab rutscht. Fertig ist ein Oberteil, das wie eine Vase von selbst stehen bleibt. Dazu sollte es außerdem keinen zu tiefen Armausschnitt haben. Wenn es fest stehen bleibt, dreht es sich leider nicht mit, wenn ihr nur den Oberkörper zur Seite dreht. Dann kann es wieder passieren, dass ihr Angst habt, oben ohne vor der Hochzeitsgesellschaft zu stehen.

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