Tiere bei der Hochzeit

 
 
Tiere bei einer Hochzeit ist grundsätzlich nichts Neues. Denn die Pferdemädchen unter uns wussten schon immer ihre vierhufigen Lieblinge am größten Tag mit einzubeziehen. Sei es als Fortbewegungsmittel hoch zu Ross oder in der Kutsche bzw. beim Brautshooting als atemberaubendes Accessoire. Manchmal sogar aufwendiger gestylt als die Braut selbst. 

 
Doch nun kommen SIE! Die etwas kleineren Vierbeiner. Die besten Freunde des Menschen, die auch in eine Wohnung passen. Und wenn man schon so eng mit ihnen zusammenlebt, gehören sie natürlich auch zur Familie. Kein Wunder also, dass man sie an seinem großen Tag nicht alleine in den vier Wänden zurücklassen will. Die Rede ist natürlich von den Hunden - sorry, aber Katzen sind wohl nicht die besten Hochzeitsgäste - Stichwort: sturköpfige Einzelgänger. Aber die Hunde, die knuffigen Weggefährten, die gerne Autofahren, an der Leine gehen und Bälle apportieren. Die haben sich in den letzten Jahren ihren Platz am Altar gesichert. Oft als Ringträger mit wichtiger Aufgabe, immer als Fotomodell bei den Pärchenfotos. Ich hatte selbst einmal einen Hund, der sich mit Leidenschaft fotografieren ließ. So habe ich bereits vor meiner Zeit als Hochzeitsfilmerin so manches Brautfoto gecrasht. Also falls hier Brautpaare, die zwischen 2005 und 2010 auf der Donaulände in Tulln fotografiert haben, mitlesen und einen fremden Schäferhund am Foto entdecken - das waren wir.

Um es vorweg zu nehmen - ich bin die Hochzeitsfilmerin die bei tierischen Hochzeitsgästen gerne dabei ist. Hier ist keine Allergie oder Angst vorhanden. Damit kommen wir schon zu den Punkten die zu beachten sind, falls ihr eure Tiere einbinden wollt. 

  • Die Allergie

    Ich habe bereits Hochzeiten mit Ziegen, Kühen, Pferden, Hunden und Schildkröten gefilmt. Gott sei Dank bin ich von Tierhaarallergien verschont. Allerdings habe ich bereits etliche Dienstleister kennengelernt, die vorgewarnt werden müssen. Anscheinend gibt es da Tabletten, die man im Vorfeld gegen die Allergie schlucken kann. Sollten die Dienstleister nicht vorgewarnt werden, kann es passieren, dass der Fotograf immer wieder verschreckt zur Seite hüpft, wenn der Hund schmusen möchte - kein Scherz - alles schon erlebt. Ob die Gäste vorgewarnt werden müssen, weiß ich nicht. Da ihr wohl hauptsächlich Gäste habt, die ihr kennt und die euch kennen. Somit sollte bereits jeder wissen, wer allergisch auf euren Liebling reagiert. Ansonsten könnt ihr mit einem kleinen Hinweis auf der Einladung (Foto mit Hund, Pfotenabdruck, Hundenamen bei den Einladenden etc.) eure Gäste vorwarnen. Gibt es jedoch ein, zwei Gäste, bei denen ihr euch unsicher seid, redet sie persönlich darauf an. Denn ihr wollt nicht, dass ein Niesanfall euer Ja-Wort untermalt. 
     
  • Die Angst

    Hier meine ich nicht die Angst, die eure Gäste vor den Tieren haben. Sondern die Angst, die eure Tiere vor euren Gästen/Dienstleistern haben. Ganz ehrlich, ich selbst habe einen riesigen Respekt vor Kühen und Pferden. Das hindert mich aber nicht daran, sie genauso zu behandeln wie alle anderen Tiere bei eurer Hochzeit. Denn ich gehe davon aus, dass ihr wisst, was ihr euren Tieren zutrauen könnt. So wurde ich einmal bei einem Spalier von Pferden vorgewarnt, dass das Pferd mit rosa Schleife im Haar Angst vor Kameras hat. Also konnte ich mich darauf einstellen, dass die anderen Pferde ruhig bleiben, wenn ich vorbei gehe. Dem mit der rosa Schleife gehe ich aus dem Weg. Und schon kann für jeden der Hochzeitstag entspannt über die Bühne gehen.

    Bei einer kirchlichen Trauung einer Hundezüchterin durfte die Zuchthündin die Ringe sogar in die Kirche und zum Altar bringen. Der Rüde blieb zu Hause - da er ein ängstlicher Hund war und bei Menschenansammlungen intensivere Betreuung braucht. Damit er dennoch Teil der Trauung war, wurde das Pärchenshooting nach Hause verlegt und die Züchterin hat penibel darauf geachtet, dass es dem Rüden nicht zu viel wird. Denn sie kannte ihre Tiere am Besten. Ich habe mich darauf eingestellt. Denn es ist euer Tag und es sind eure Liebsten. Da vertraue ich euch voll und ganz, aber ihr müsst es ansprechen, damit man Rücksicht nehmen kann.

  • Das Ringetragen

    Hunde werden gerne mit eingebunden, indem sie die Ringe tragen. Eine wirklich entzückende Idee, die allerdings nicht wirklich in der Natur des Hundes liegt. Also muss das trainiert werden. Überlegt, ob euer Hund gerne apportiert, lieber in Begleitung geht oder den ganzen Tag an eurem Rockzipfel hängt. Beobachtet, was sein Lieblingsspielzeug ist und wie er damit umgeht. Denn irgendwo müsst ihr eure Ringe befestigen. Nun gibt es das klassische Ringkissen für das Hundehalsband, aber das sieht nur am Foto gut aus. Sobald der Hund sich bewegt, rutscht es hin und her und bekommt Übergewicht. Dann hängen eure Ringe auf einmal seitlich am Hund und der Hund ist vollkommen genervt von dem Kissen an der Backe. Daher ist es am Besten, wenn der Hund apportieren darf. Da könnt ihr ihm entweder ein kleines handliches Körbchen geben, das nicht am Boden schleift oder die Ringe an einem Spielzeug festbinden. Vorausgesetzt der Hund apportiert tatsächlich ruhig und behutsam und lässt am Weg zu euch das Spielzeug nicht 10 Mal fallen oder kaut genüsslich darauf herum. Dann ist da noch die Aufregung. Sehr viele Menschen, die aufgeregt, nervös und überaus fröhlich sind. Geht euer Hund in so einer Situation wirklich gerade aus oder sucht er sich einfach seinen nächsten Spielgefährten, da ja alle gerade so gut gelaunt sind? Probiert das vielleicht bereits bei Geburtstagsfeiern oder Grillpartys aus. Falls sich herausstellt, dass der Hund an der Leine zu euch gebracht werden muss, findet eine Person, bei der der Hund brav geht, ohne sofort im Laufschritt auf Herrchen und Frauchen zuzulaufen. Einmal habe ich erlebt, dass der Hund beim Brautzug in zweiter Reihe gehen sollte. Anscheinend war der Hund allerdings eine Führungspersönlichkeit und wollte sich die ganze Zeit nach vorne durchdrängeln. Also wenn ihr euren Hund bei der Trauung einbinden wollt, dann heißt es Training, Training, Training. Doch zur Beruhigung - ich habe schon oft Hunde erlebt, die die Ringe gebracht haben und keiner von Ihnen ging geradeaus zum Brautpaar. Trotzdem war es jedesmal ein wirklich süßer Ooooooh-Moment. Denn Hunde und Kinder gewinnen immer. 



  • Afterparty

    Wohin mit dem Hund, wenn die Trauung vorbei ist. Hier gilt dasselbe wie bei den Kindern. Besorgt einen "Hundesitter". Hunde brauchen viel Ruhe und können nicht 24 h mit Aufregung und Halligalli umgehen. Also organisiert jemanden, dem euer Hund vertraut und der ihn bei Bedarf in seine gewohnte Umgebung bringen kann. Wo Schlafplatz, Futter und Wasser warten. Diese Person könnt ihr im Laufe des Tages auch zum Äußerln schicken. Es sei denn, ihr wollt das übernehmen. Aber glaubt mir, ihr seid so beschäftigt, dass ihr wahrscheinlich nicht immer rechtzeitig mitbekommt, wie der Hund gerade quengelt. Außerdem habe ich selbst einmal erlebt, dass ein Hund dann ganz schnell von der Tafel gebracht werden musste, da mit Luftballone dekoriert wurde und die Luftballone im Laufe einer Feier nun mal platzen. Das war zu viel für den Hund und er konnte nicht mehr beruhigt werden. Also rechnet damit, dass euch euer Hund nicht die komplette Feier über begleiten kann. Bei all der Liebe braucht es auch mal einen Rückzugsort.

 


Jetzt noch kurz dazu, wie es kam, dass ich auch Kühe, Ziegen und Schildkröten filme. Tja, niemand davon war in der Kirche und durfte Ringe tragen - stellt euch das bei der Schildkröte vor - der langsamste Ringträger ever. Nein, natürlich entstehen solche Aufnahmen nur vor der Trauung. Falls ich dabei sein darf, wie die Braut abgeholt wird. Dann kann es schon mal sein, dass mich das Paar in den Stall schickt um Ihre Milchkühe zu filmen, oder die Schildkröte jedesmal anklopft, wenn ich am Terrarium vorbei renne - dann wird sie natürlich auch in Szene gesetzt. Es ist euer Tag, es sind eure Lieblinge, da finden wir natürlich auch ein Platzerl im Hochzeitsvideo für sie. 
 

Hier nun noch Werbung aus Überzeugung:

Bei Buddyrope bekommt ihr individuelle Leinen und Halsbänder. Gerne auch in euren Hochzeitsfarben oder in Reinweiß. Damit ihr euren Hund passend zum Farbschema anziehen könnt. Und sollte euer Hund an der Leine zum Altar geführt werden, können vielleicht auch an dem einen oder anderen Knoten der Leine die Ringe gebunden werden. Wie schon erwähnt, sehr individuell, so wie ihr es euch vorstellt. 




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