Ran an das Strumpfbad! Eine Hochzeit mit Strumpfbandwurf - ja oder nein?

Vor einigen Tagen beschäftigte ich mich hier mit dem Wurf des Brautstraußes. Ich glaube es gibt keine Hochzeit, bei der dieser Programmpunkt nicht stattfindet. Wer diesen Blogbeitrag gelesen hat, weiß, dass der Brautstrauß nach Mitternacht geworfen wird, da sich dann die Braut von allen Braututensilien löst - ist doch mittlerweile der nächste Tag angebrochen und die Braut nunmehr eine Ehefrau. Also weg mit dem Kranzl, dem Brautstrauß und vielleicht auch mit dem Strumpfband?


Was sagt ihr dazu? Muss eine Braut ein Strumpfband tragen oder nicht?
Ich habe eigentlich bei vielen Hochzeiten eine Braut mit Strumpfband. Oft wird mit diesem versteckten Detail die Tradition von etwas blauem umgesetzt. Zumindest bei den Bräuten, bei denen ich das Strumpfband zu Gesicht bekommen habe. Denn die meisten dieser Accessoires sind dann doch nur für den Bräutigam bestimmt.


Doch ab und zu wird das Strumpfband auch geworfen. Als Gegenstück zum Brautstrauß. Denn diesmal dürfen die unverheirateten, männlichen Hochzeitsgäste fangen. Geworfen wird das Strumpfband vom Bräutigam. Bedeutung hat es die selbe wie beim Braustrauß. Der der fängt ist der nächste der heiratet. Worf dem Wurf gibt es allerdings noch eine kleine Aufgabe für den Bräutigam, mit Anspielung auf die bald danach beginnende Hochzeitsnacht.

Der Bräutigam muss ohne zu Hilfe nahme seiner Hände das Strumpfband besorgen. Wer jetzt überlegt wie das funktionieren soll, tja, es funktioniert mit Hilfe der Zähne. Immerhin geht es um die Hochzeitsnacht. Trotzdem kann ich jede Braut beruhigen - bis jetzt habe ich persönlich diesen Programmpunkt noch nie irgendwie anstößig gefunden. Ganz einfach, weil der Bräutigam immer unter dem Reifrock verschwindet. Allerdings gibt es auch ab und zu eine Braut, die diesen Programmpunkt richtig inszeniert. Das ist für mich als Hochzeitsfilmerin natürlich immer wieder toll zu sehen. Und wenn die Braut den Reifrock selbst in der Hand hat, wird trotzdem nie zu viel Preis gegeben. Noch dazu kommt, dass bisher immer alle Gäste das Brautpaar respektiert haben. Deshalb habt keine Angst vor diesem Programmpunkt.
Heikel wird es erst, wenn der Bräutigam das Strumpfband mit den Zähnen  über den Brautschuh ziehen muss. Das funktioniert nie auf Anhieb. Also liebe Bräute, zieht besser vorher die Schuhe aus, damit euer frisch gebackener Ehemann nicht unbedingt eure Schuhsohlen ablecken muss.


Das einzige Problem, weshalb ich wahrscheinlich nie ein Strumpfband tragen werde ist, dass es einfach nicht hält. Damit es über Strümpfe und den ganzen Tag über hält, müsste man es so eng kaufen, dass es wiederum nicht angenehm zu tragen ist. Denn im Laufe des gesamten Hochzeitstages verliert jede Braut an Umfang. So wird das Kleid weiter, das Strumpfband ebenso. Spätestens am Nachmittag fängt es an zu rutschen. Manche Bräute bleiben hartnäckig und ziehen es immer wieder hoch, manche Bräute nehmen es mit Humor wenn es während einem Tanz plötzlich am Schuh hängt, doch die meisten Bräute nehmen es einfach ab und geben es erst wieder für den Strumpfbandwurf rauf.

Wenn dann aber endlich der Bräutigam das Strumpfband in Händen hält, darf er es auch schon sogleich werfen. In die Menge der Junggesellen. Damit das Strumpfband auch dort hin kommt, wo es hin soll, sollten die Junggesellen nicht so weit vom Bräutigam weg stehen. So ein Stück Stoff mit Gummiband hat nämlich nicht so viel Gewicht und fliegt nicht so leicht. Manche Bräutigame wuzeln es zu einem Knäuel zusammen, dann fliegt es immerhin schon besser. Ein kleiner Trick ist, es über den Finger hinweg zu schnalzen. So wie man es von einer Steinschleuder gewohnt ist. Doch das muss der Bräutigam hinter seinem Rücken schaffen. Darf er doch nicht sehen, wo welcher Junggeselle steht. Sonst wird noch das Schicksal betrogen.


Ein bisschen nachhelfen kann man beim Schicksal allerdings. Denn wenn beide Utensilien geworfen werden. Brautstrauß und Strumpfband müssen die beiden glücklichen Fänger miteinander tanzen. Denn wenn schon beide als nächstes heiraten, vielleicht ja gleich miteinander. Wer weiß!?

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